Fotocredits: Schuberl
Von links nach rechts: Tobias Bergmaier, MdL Mia Goller, Diana Niebrügge, MdB Erhard Grundl und MdL Toni Schuberl
Nach zweijähriger Verzögerung klappt‘s nun doch – am Gütlbauerhof in Passau Haidenhof entsteht das lang ersehnte Mehrfamilienhaus, wovon sich die Grünen Landtagsabgeordneten Mia Goller und Toni Schuberl sowie Bundestagsabgeordneter Erhard Grundl gemeinsam mit Stadträtin Diana Niebrügge ein Bild machten.
Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine wurden die Märkte kräftig durchgeschüttelt, so war auch der Wohnungsbau durch hohe Rohstoffpreise und gestiegene Bauzinsen stark betroffen.
Die Bundesregierung hat darauf reagiert und beschloss, neben vergünstigten Konditionen für KfW-Darlehen, auch Sonderabschreibungen auf den besonders ressourcenschonenden Wohnungsbau. Wie das Programm in der Praxis ankommt, darüber informierte sie der Betriebsleiter des Gütlbauerhofes, Tobias Bergmaier.
Bergmaier führte die Delegation über das im südlichen Passauer Ortsteil Haidenhof gelegene Gütlbauer-Areal. Im Zentrum steht der alte Vierseithof. Dieser war schon im Jahre 1754 urkundlich erwähnt und hat sich in den letzten Jahrzehnten vom landwirtschaftlichen Betrieb zu einer modernen Versorgungs- und Dienstleistungsstelle weiterentwickelt. Der Schwerpunkt liegt in der Bereitstellung von Nahwärme und Strom aus erneuerbaren Energien sowie in der Bereitstellung von Wohn- und Gewerberäumen. Nun wird am Gütlbauerhof wieder gebaut, ein Ersatzneubau mit 4 Wohnungen und Qualitätssiegel soll’s werden.
Das QNG-Siegel ist nötig, um die von der Bundesregierung beschlossene Sonderabschreibung in Anspruch nehmen zu können, denn ohne diese Möglichkeit wäre der Bau des Objektes derzeit kaum kostendeckend darstellbar, so Tobias Bergmaier.
Doch so eine Zertifizierung bringt nicht nur Vorteile mit sich, findet Bergmaier. Es gibt auch schwer nachvollziehbare Auflagen. So ist es nicht zulässig, das neue Objekt mit der erst vor 3 Jahren erneuerten Hackschnitzelheizung am Hof mitzuversorgen, obwohl die Anlage bereits mit den für den Neubau benötigten Kapazitäten im Nebengebäude vorhanden ist.
Auch ist es nicht zulässig, in den neuen Mietverträgen ein Mieterstrommodell mitaufzunehmen. Dies wiederum hemmt jedoch die Investition in einen größeren Stromspeicher.
Für den Grünen Abgeordneten Erhard Grundl sind diese Auflagen ebenfalls nicht nachvollziehbar und er sieht entsprechenden Nachbesserungsbedarf bei der KfW und bei der weiteren Vereinfachung von Mieterstrommodellen. Ziel sollte sein, dass klimaschonende Maßnahmen möglichst hürdenfrei umsetzbar sind, so Grundl.
Zum Schluss des Treffens wollte Tobias Bergmaier, der selbst Waldbesitzer ist, von den Landtagsabgeordneten Mia Goller und Toni Schuberl wissen, was an dem Gerücht dran ist, dass Holz zukünftig nicht mehr zu den erneuerbaren Rohstoffen gehören soll.
Die Antwort der Grünen MdL Mia Goller war kurz und knapp: „Holz ist und bleibt erneuerbar.“